K3 No. 2 - März 2018

| 02 | 2018 13 „Wasser“ ist Nachhaltigkeitsschwerpunkt 2018 Das Konzept von „Refill“ ist einfach: Läden mit dem Refill-Aufkleber an Fenster oder Tür füllen kostenfrei Leitungswasser in mitgebrachte Wasserflaschen. Auch die Geschäftsstelle des KJR und die Freizeitstätten Intermezzo und Das Laimer sind dabei KJR ist Teil von Refill-München Plastikmüll vermeiden – Leitungswasser trinken Julia Post, Christine Traub und Markus Mitte- rer haben die Idee von „Refill“ ehrenamtlich nach München geholt. Alle drei engagieren sich in verschiedenen Initiativen für nach- haltige Entwicklung in München. Wir haben mit Markus Mitterer von „rehab republic“ gesprochen. Wasser gibt es doch überall und kostet wenig – wozu Refill? Markus Mitterer : Ja, das stimmt, aber es ist unterwegs leider nicht immer so leicht zugänglich und nicht alle trauen sich, danach zu fragen, wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Deshalb wird oft Wasser in Einweg-Pla- stikflaschen gekauft. Dadurch entsteht viel überflüssiger Plastikmüll. Wie funktioniert Refill eigentlich genau? Der Kern sind die Refill-Aufkleber, damit signalisiert ein Laden oder eine Einrich- tung, dass sie bereit ist, Wasser kosten- los an Passanten abzugeben. Gleichzeitig kann man auf einer Online-Karte unter www.refill-deutschland.de nachschauen, wo die nächste Auffüllstation ist. Was wollt ihr in München erreichen? Wir wollen einerseits konkret Plastik einspa- ren, indem wir den Menschen die Möglichkeit geben, auch unterwegs an Trinkwasser zu kommen. Zum anderen wollen wir in der Öffentlichkeit sichtbarer machen, dass Leitungswasser ein sehr gesundes, günstiges und hochwertiges Lebens- mittel ist und dass es nicht nötig ist, stilles Wasser abgefüllt im Supermarkt zu kaufen. Was kostet das Auffüllen? Das Auffüllen ist kostenlos. Und auch für die teilneh- menden Refill-Stationen sind die Kosten zu vernachlässigen. Der Preis für einen Liter Frisch- wasser beträgt bei den Stadtwer- ken München ca. 0,0017 Euro. Für 1 Cent bekommt man also schon mehr als 5 Liter. Welches Wasser bekomme ich? Feinstes, klares Münchner Leitungswasser – das meist kontrollierte Wasser in München. Es wird viel strenger und häufiger kontrolliert als abgefülltes Wasser. Daher erhält man ein sehr sicheres und gutes Produkt. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Refill in München zu organisieren? Ursprünglich kommt die Idee aus England. In Deutschland hat Hamburg im März 2017 den Anfang gemacht. Wir sind alle drei über die Medien auf Refill aufmerksam geworden und haben festgestellt, dass es das in München noch nicht gibt. Von unseren bisherigen Engagements bei „rehab republic“, „Coffee To Go Again“ und dem verpackungsfreien Supermarkt „OHNE“ kannten wir uns schon und haben uns gemeinsam überlegt, wie wir Refill auch nach München holen können. Mittlerweile gibt es Refill in 55 deutschen Städten. Wie viele Refill-Stationen gibt es in Mün- chen schon? Über 50 Stationen, darunter sind Beklei- dungsgeschäfte, Cafés, Friseursalons, Büros und Schreibwarenläden. Und wie viele sollen es noch werden? Eine Zahl haben wir da nicht im Kopf. Ziel ist es, in München flächendeckend eine ei- gene Flasche mit Leitungswasser auffüllen zu können. Wie finde ich die nächstgelegene Re- fill-Station? Auf die Website www.refill-deutschland.de/ muenchen schauen oder die Augen offen halten und den Refill-Aufkleber suchen. Wie kann man Refill-Station werden? Das geht ganz einfach: Man nimmt über muenchen@refill-deutschland.de Kontakt auf und schickt uns Adres- se und Öffnungszeiten. Den Auf- kleber kann man an mehreren Verteilstationen in München abholen und wir tragen die neue Refill-Station auf der On- line-Karte ein. Interview: Asya Unger, Nachhaltigkeitsbeauftragte, KJR Markus Mitterer hat mit „Refill München“ die Idee des kostenlosen Wasser-Auffül- lens nach München gebracht

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