K3 No. 2 - März 2018

| 02 | 2018 10 das kommt das war Werkschau SÜD OST ORT WEST Der Abend des 27. Juli 2017 war eher kühl. Doch der Juli war ansonsten ein besonders heißer Monat, nicht nur meteorologisch. Das Film- & Fotokollektiv des Kös˛k hatte im kreativen Schnellverfahren die Werkschau SÜD OST ORT WEST realisiert, die an diesem Abend eröffnet wurde. Die Ausstellung mit dem Thema „Orte“ verband Arbeiten unterschiedlichster Men- schen, die sich durch ihr Interesse an Fotografie und Film dem Kös˛k verbunden fühlen. Die Entstehungsorte reichten von München über das Allgäu bis nach Italien, Projektarbeit im KJR München-Stadt Projektarbeit wird im KJR besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Angebote zu entwickeln. Projektarbeit unterscheidet sich von der Regel- oder Routinearbeit durch eine begrenzte Aufgaben- stellung mit inhaltlich oder methodisch innovativem Charakter. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfahrungen in die Arbeit weiterer Arbeitsein- heiten einfließen. Im K3 berichten wir regelmäßig über solche Projekte von Nord- und Westafrika über Ungarn, den Balkan, Jemen, Kurdistan und Russland bis nach China. Einer der 14 Ausstellenden, der 22-jäh- rige Lukas Leo Marti, bedankte sich bei allen Beteiligten für die Möglichkeit, seine Porträt-Fotografien aus Burkina Faso, Mali und dem Senegal auszustellen. Bei 40 Grad Malaria-Fieber sei er ausgeraubt worden und die Kamera mit mehreren Gigabyte wertvoller Reisefotografien weg gewesen. Zum Glück habe er bereits Fotos gesichert, die er nun umso mehr schätze. Facettenreicher Ort In kürzester Zeit entstand letztes Jahr die Werkschau SÜD OST ORT WEST im Kös˛k. Dafür wurde unter Hochdruck gearbeitet: in München, Athen und Thessaloniki Das Kös˛k gab weiteren jungen Fotografen Präsentations- und Diskussionsraum. So auch dem Griechen Dimitris Chantzaras. Er war 2012 durch einen Auftrag zur Fotoreportage in einer Unterkunft in Thessaloniki auf die Gewaltigkeit der Bilder, die die Flüchtlings- krise malt, aufmerksam geworden. Seine Serie „Land of refugee“ zeigt den Kontrast zwischen dem Momenthaften der Krise und der Dauer der Landschaft. Die Berge an Ret- tungswesten in archaischer Berglandschaft, die trocknende Wäsche über dem Zaun, die LKW-Reifen im Meer, sie stehen für das Leid, den Überlebenskampf, den Willen der Einzelnen. Die Ausstellung SÜD OST ORT WEST zeigte auch heitere Beiträge, beispielsweise Rui Pedro Chagas‘ Serie „Playground“. Seit 2015 lebt der portugiesische Fotograf in Deutsch- land. In neun Fotografien, aufgenommen zwischen Portugal, Georgien und China, ging er dem menschlichen Spieltrieb nach. Die Bilder entstanden aus der Faszination, wie in unterschiedlichen Kulturen gespielt wird. Rui ist überzeugt, dass Spiel sowohl Foto: Andrea Huber

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