K3 No. 1 - Februar 2018

| 01 | 2018 12 das kommt das war Neun LGBT*-freundliche Einrichtungen ausgezeichnet Offen für ALLE Am 21. November verlieh das Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“ zum dritten Mal die Auszeichnung „Offen für ALLE“. Neun Freizeit- einrichtungen erhielten von Stadträtin Jutta Koller die Urkunde, die ihnen die Standards einer LGBT*-freundlichen Einrichtung bescheinigt Laut der Koordinierungsstelle für gleich- geschlechtliche Lebensweisen kann davon ausgegangen werden, dass 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung eine schwule oder lesbische Identität haben. In München wurde im Jahr 2011 von einer Zahl von 15.000 bis 35.000 jungen Schwulen und Lesben bis 25 Jahre ausgegangen. Die Studie „Es gibt noch viel zu tun“ der Landeshauptstadt München aus dem Jahr 2010/11 ergab, dass für diese jungen Men- schen immer noch belastende Rahmenbe- dingungen gelten. Gerade im Jugendbereich sind diskriminierende und ausgrenzende Hal- tungen verbreitet und homosexuellen-feind- liche Situationen häufig an der Tagesord- nung. Weiter wurde sichtbar, dass Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe wenig über die Situation dieser Jugendlichen wissen und kein ausreichendes Unterstützungsangebot besteht. Auch stehen den Jugendlichen die Peer-Group, die Eltern, aber auch das profes- sionelle Hilfesystem nur eingeschränkt zur Verfügung. So ist für viele das Coming-out und somit das Aufbauen einer offen gelebten Identität immer noch schwierig und von zusätzlichen Belastungen geprägt. Das Aktionsbündnis „Wir sind die Zu- kunft“ – bestehend aus Kreisjugendring München-Stadt, Münchner Trichter und Fach- forum Freizeitstätten – hat die Erkenntnisse der Studie als Handlungsauftrag angenom- men und eine Rahmenkonzeption zur Arbeit mit lesbisch, schwulen und transgender Jugendlichen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) sowie die Zertifizierung „Offen für ALLE“ erarbeitet. Bereits 2015 haben sich die ersten fünf Ein- richtungen der OKJA auf den Weg gemacht, ihre Räume, Angebote und Maßnahmen für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle und Tran- sgender zu öffnen und ein sichtbares Zeichen nach außen zu setzen. 2016 folgte die zweite Runde mit sieben Einrichtungen. 2017 wur- den nun weitere neun Einrichtungen durch Stadträtin Jutta Koller mit der Auszeichnung „Offen für ALLE“ geehrt: Intermezzo, Ju- gendtreff Neuhausen, Jugendtreff Harthof, Freizeittreff Freimann, Spiel- und Bildungs- zentrum Sendling, Jugendinformationszen- trum, Jugendzentrum Hasenbergl - Der Club, TRAFIXX und MOP - Integrativer Jugendtreff. Die verliehene Auszeichnung gilt für vier Jahre und kann anschließend verlängert werden, wenn sich die Einrichtung erneut prüfen lässt. Weitere Informationen unter: www.muen- chen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direkto- rium/Koordinierungsstelle-fuer-gleichge- schlechtliche-Lebensweisen Bernhard Rutzmoser, Jungenbeauftragter, KJR „Offen für ALLE“ in neun Einrichtungen. Andreas Unterforsthuber und Stadträtin Jutta Koller gratulieren. Geehrt wurden: Der Club, JT Neuhausen, JT Harthof, SBZ Sendling, FZT Freimann, JIZ, Intermezzo, TRAFIXX und JT MOP (v.l.n.r.)

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