HfK Jahresbericht 2022

Klassische Abenteuerspiele neu interpretiert Tausendmal hat man sie schon gespielt – die Klassiker der Erlebnispädagogik. Und doch kann man ihnen immer wieder etwas Neues abgewinnen. Obwohl Spiele wie Eisschollenspiel und Roboter durchaus Spaß machen, stellt sich in der Reflexion heraus, dass das Erlebnis dabei auf der Strecke bleibt. Es muss also was Neues her. Neu muss jedoch nicht zwangsläufig das Spiel sein, sondern nur der Aufbau oder die Geschichte. Zwei praxiserprobte Vorschläge aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die sich Klassiker zum Vorbild nehmen, das Abenteuer verstärken und damit mehr Möglichkeiten für die Reflexion schaffen: Die„Seilschaft“ erweitert das Eisschollenspiel, bei dem die Gruppe gemeinsam über Teppichfliesen auf die andere Seite des Raumes gelangen muss. Alle bekommen einen Fahrradschlauch um die Taille gelegt und hängen sich bei der nachfolgenden Person ein, sodass eine Menschenkette entsteht. Als komplette Seilschaft wird nun versucht „den Gipfel“ zu erklimmen. Das klappt nur, wenn alle buchstäblich an einem Strang ziehen, woraufhin anschließende Reflexionsfragen abzielen sollten. Als Alternative zum „blinden Roboter“, der ferngesteuert wird, bietet sich das Spiel„Schatzinsel“ an. Der oder die „blinde Pirat*in“ wird hierbei durch drei konzentrische Kreise navigiert, wobei er oder sie im ersten Kreis einen Säbel als Berechtigung für den Zutritt in Kreis zwei aufnehmen muss. Im zweiten Kreis wird eine Zange aufgehoben, mit der aus dem dritten Kreis ein Schatz geborgen wird. Durch Variation des Aufbaus können mehrere Pärchen gleichzeitig versuchen, die Schätze zu bergen. Hier geht es um das Reflexionsthema „Vertrauen“. 12 Florian Lachner, LOK Freimann Erlebnispädagogik selbstgemacht Zwei Beispiele aus der Praxis

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