Geschäftsbericht 2017
6 GESCHÄFTSBERICHT 2017 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT Zum Schuljahresbeginn veröffentlichte der KJR zwei Positionspa- piere des Vorstands zu den Themen „Übergang KiTa Schule“ und Leistungsdruck in der Schule , die beide eine starke (überwie- gend positive) Resonanz fanden. Unter demTitel Gute Startbedin- gungen für alle Kinder wurde thematisiert, dass Bildungsgerech- tigkeit und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche wichtige Voraussetzungen sind, damit sie gute Ausgangsbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben haben. Ein bedeutender Schritt ist dabei der Übergang von der KiTa in die Schule. In dem Positionspapier wird erhebliches Verbesserungspotential benannt, damit Kinder gut ins Schulleben starten können. Eine bessere Zusammenarbeit von KiTa und Grundschule, die Anerkennung der KiTa als Bildungs- einrichtung und mehr Informationen für Eltern sind nur drei der Forderungen, die benannt werden. Im zweiten Papier werden das sog. „Grundschul-Abitur“, die frühen Entscheidungen zur Berufswahl und vor allem die fehlende Zeit für zentrale Entwicklungsaufgaben, die junge Menschen in der Pubertät bewältigen müssen, als Gründe benannt, die den Druck und die Unzufriedenheit mit dem System Schule zusätzlich steigern. Der KJR fordert neue Angebote, mehr Mitbestimmung, aber auch eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft, damit nicht allein „schneller, höher, weiter“ zählt. Die Ergebnisse der 2. Münchner Jugendbefragung haben erneut deutlich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche aktiv an der Gestal- tung der Stadt beteiligt werden möchten. Die jungen Menschen machen darauf aufmerksam, dass sie bisher in der Stadt nur unge- nügend mit ihren berechtigten Interessen wahrgenommen werden. Die städtischen Konzepte und Beschlüsse im Bereich der Kinder- und Jugendpartizipation fußen auf dem Beschluss zur Kinder- politik aus dem Jahr 1993. Der Vorstand forderte die Erarbeitung interessiert war, als Ehrenamtlichen mit Aufwandsentschädigung auf dem ASP Neuhausen zu beschäftigen. In der Geschäftsstelle des KJR wurde eine junge Frau aus Afghanistan angestellt. Neben der Unterstützung einer Demo der ver.di Jugend gegen das Bayerische Integrationsgesetz befasste sich der Vorstand mehrmals mit dem „Jungen Bündnis für Geflüchtete“, in dem der KJR Mitglied ist. In Kooperation mit Partnern aus dem Bündnis entwickelte man eine neueWorkshop-Reihe, die sich u.a. dafür einsetzt, Flüchtlinge nicht zum Wahlkampfthema zu machen. Auch an der Einführung eines Jugend- & Ausbildungstickets in München wurde intensiv weitergearbeitet. So beschloss der Vorstand, die Mittel für die personelle Unterstützung des Themas auch im Jahr 2018 bereitzustellen. Eine Auseinandersetzung mit den Veränderungen der geplanten Tarifstrukturreform für junge Menschen und der Einführung eines Jugend- und Ausbildungs- tickets war im Januar 2018, auf Drängen des KJR, auch Thema eines Hearings im KJHA. Wie im Vorjahr brachte sich der Vorstand aktiv in den Satzungs- reformprozess des Bayerischen Jugendrings ein. Wesentliche Anliegen des KJR, wie die Beibehaltung des Stimmrechts der beiden Jugendringe München-Stadt und Nürnberg-Stadt, trotz Ausweitung der Stimmrechte von Strukturvertretungen, wurden aufgenommen. Nachdem das OBEN OHNE Open Air 2016 wegen des Amoklaufs eines jungen Mannes am Olympiazentrum abgesagt werden musste, konnte es 2017 wieder sehr erfolgreich durchgeführt werden. Der Vorstand befasste sich mehrmals mit den Planungen und notwenigen Vorkehrungen für die Veranstaltung. einer Rahmenkonzeption Kinder- und Jugendpartizipation, um die Interessen von jungen Menschen besser in Stadtgesellschaft, -politik und -verwaltung einzubringen. Hierzu wurde im November ein trägerübergreifendes Fachgespräch mit den jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Stadtratsfraktionen, Vertrete- rinnen und Vertretern der Stadtverwaltung und der Vorsitzenden des Deutschen Bundesjugendrings Lisi Maier durchgeführt.
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