Geschäftsbericht 2017
GESCHÄFTSBERICHT 2017 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT 5 Als Arbeitsschwerpunkte benannte der neue Vorstand das Engage- ment für junge Geflüchtete, bezahlbare Mobilität und Wohnen für junge Menschen, Demokratiebildung und Engagement für Vielfalt, Teilhabe und Chancengleichheit. Zur Verabschiedung der ausgeschiedenen und Begrüßung der neu- und wiedergewählten Vorstandsmitglieder wurde am 13. Oktober zu einem Fest in die Aubinger Tenne eingeladen. Bei diesem Fest erfolgte auch die Ehrung von Markus Schön mit dem „Partner der Jugend“ – insbesondere für seine Verdienste als kommissarischer Leiter des Münchner Stadtjugendamts in der Zeit von Mai 2015 bis September 2016. Schön wurde dabei für seine unkonventionelle Art, die in einer bislang nicht gekannten Größen- ordnung auftretenden Herausforderungen im Bereich von (jungen) Geflüchteten anzugehen, geehrt, die ihm zusammen mit seiner authentischen Persönlichkeit den hohen Respekt aller Beteiligten verschafft hat. In der Münchner Stadtverwaltung gehörte er damit zu den herausragenden Persönlichkeiten, die mit dazu beigetragen haben, dass die ankommenden Geflüchteten, trotz der enorm hohen Zahl, menschenwürdig untergebracht werden konnten. Bei seiner Frühjahrsklausur beschäftigte sich der Vorstand mit der geplanten Organisationsentwicklung im KJR. Dabei wurden die Ziele für den Prozess vor dem Hintergrund einer durchge- führten Mitarbeiter/innen-Befragung festgelegt und gemeinsam mit der Leitungsrunde Ideen für die Durchführung des Prozesses gesammelt. Bei seiner Herbstklausur befasste sich der Vorstand erneut mit der Organisationsentwicklung. ImMittelpunkt stand dabei die Frage der künftigen Leitung der Gesamtorganisation. In einemWorkshop wurden die Fragen des Zusammenspiels von ehrenamtlichem Vorstand und hauptberuflicher Geschäftsführung diskutiert und Lösungen für die künftige Zusammenarbeit gesammelt. Weitere Themen waren die Besetzung der Sitze im Kinder- und Jugendhilfeausschuss (KJHA) und der Wirtschaftsplan 2018. In den monatlichen Sitzungen des Vorstands und der Ausschüsse wurden die unterschiedlichsten Themen behandelt. Schwerpunkt waren dabei im Jahr 2017 die Aktivitäten zur Bundestagswahl . So wurde beispielsweise das „Demokratiemobil“, ein altes Feuer- wehrauto, für Informations- und Diskussionsaktivitäten auf der Stra- ße mit großem Erfolg in verschiedene Viertel im Münchner Norden geschickt. Bei der Frühjahrsvollversammlung beschäftigten sich die Delegierten intensiv mit demThemaWahlen. Zwei U-18-Wahllokale in Freizeitstätten motivierten junge Leute zur Beteiligung an der Wahl. Die Werte-Kampagne aus dem Vorjahr wurde neu aufgelegt und rund 45.000 Postkarten wurden vor der Bundestagswahl in Kneipen verteilt. Das Seminarangebot vom „Jungen Bündnis für Geflüchtete“ zum Schwerpunkt „Flucht und Wahlen“ wurde erfolgreich in Schulen und in der außerschulischen Bildung eingesetzt. Die Flüchtlingsthematik wurde auch 2017 weiter bearbeitet, es war aber eine deutliche Zurückhaltung der Politik hinsichtlich der Priorisierung des Themas spürbar. Die Stadt begann zwar mit den Arbeiten an einem Gesamtkonzept zur Integration von Geflüchteten, die konkrete Unterstützung für die Projekte des KJR nahm aber ab. Die Freizeitstätte für junge Geflüchtete auf dem Gelände der Bayernkaserne „LOK Arrival“ konnte nach zähen Verhandlungen mit den Fraktionen und dem Jugendamt für ein Jahr (bis Ende 2018) mit reduzierter Stellenausstattung aus Restmitteln des Ak- tionsplans des Jugendamts weiter finanziert werden. Beim Projekt „Willkommen in München“, in dem zuletzt fünf pädagogische Fachkräfte mit jungen Erwachsenen in Gemeinschaftsunterkünf- ten gearbeitet haben, gelang dies nicht. Das Projekt musste zum Jahresende eingestellt werden. Es gelang aber, aus Restmitteln eine Fachstelle für junge Geflüchtete, in Teilzeit befristet für ein Jahr, einzurichten. Deren Aufgabe ist es, die Aktivitäten des KJR im Feld zu koordinieren. Mit Bedauern nahm der Vorstand zur Kenntnis, dass es nicht ge- lang, Stellen aus dem Sonderprogramm Bundesfreiwilligendienst (BFD) mit Flüchtlingsbezug innerhalb der begrenzten Laufzeit des Programms einzurichten. Dennoch konnten einige junge Geflüchtete im KJR tätig werden. Beispielsweise war es möglich, einen jungen Somalier, der an einer der genannten BFD-Stellen Im Jahr 2017 fanden zehn Vorstandssitzungen statt, die insgesamt 39 h 10 min. dauerten. Steffie Lux (li.) und Judith Greil ehren Markus Schön.
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