Geschäftsbericht 2017
10 GESCHÄFTSBERICHT 2017 | KREISJUGENDRING MÜNCHEN-STADT fasste das Ergebnis der Jugendbeteiligung in diesem Fall zusam- men: „Gute Ideen scheitern oft an noch besseren Vorschriften". Unter dem Titel „Ausbau der Schulsozialarbeit an Grundschulen“ wurde im Oktober ein Beschluss eingebracht, der, vor dem Hin- tergrund des hohen Bedarfs an weiteren Stellen in Grundschulen, den bisherigen Stundenschlüssel in Relation zur Schüler/innen-Zahl um 50 Prozent senken sollte, und auf dieser Basis neue Stellen an fünf Schulen einzurichten. Ein Änderungsantrag von KJR und Wohlfahrtsverbänden, der eine moderatere Anpassung vorsah, bekam im KJHA zwar eine Mehrheit, die Vollversammlung des Stadtrats änderte den Antrag aber wieder ab. Diskussionen gab es auch beim Thema Förderung von Bürger- schaftlichem Engagement und Selbsthilfe in München. Bei der Vorstellung des Berichts des Fachbeirats Bürgerschaftliches Engagement kam es zu kontroversen Grundsatzdebatten über Subsidiarität. Nach jeder Ausschusssitzung wurde ein gemeinsamer Newsletter des Aktionsbündnisses „Wir sind die Zukunft“ per Mail versandt, der über die im KJHA behandelten Themen informierte. Mehr unter www.wir-sind-die-zukunft.net Kuratorium Das Kuratorium befasste sich im März mit den Ergebnissen der zweiten Münchner Jugendbefragung. Dafür trafen sich die Kuratoriumsmitglieder im Jugendtreff pfiffTEEN. Die Jugendtreff- Besucherinnen und -Besucher waren aktiv an der Vor- und Nach- bereitung der Jugendbefragung beteiligt. Mit ihnen diskutierten die Kuratoriumsmitglieder die Ergebnisse der Befragung. Wichtiges Thema waren die immer geringer werdenden Möglichkeiten für junge Menschen, sich an öffentlichen Orten zu treffen, weil sie ei- gentlich nirgends willkommen sind.Aber auch das unterschiedliche Sicherheitsempfinden von Mädchen und Jungen im öffentlichen Raum und das Verhältnis zwischen jungen Menschen und Polizei wurden kontrovers diskutiert. Geschlechterübergreifend bestand Einigkeit darin, dass gerade für Jugendliche, die wenig Geld zur Verfügung haben, Freizeitaktivitäten oft nicht finanzierbar sind, weil sowohl die Preise des MVV als auch Eintrittsgelder oder Gebühren zu teuer sind. Dass die teure Stadt sie unter Druck setzt und sie be- fürchten, (künftig) finanziell nicht mithalten zu können, wurde breit bestätigt. Im Anschluss an die Diskussion mit den Jugendlichen machten die Kuratoriumsmitglieder deutlich, dass die Zeitabläufe zwischen Beginn der Befragung, Vorstellung der Ergebnisse und mögliche Umsetzungen zu lang und hier für die Zukunft andere, schnellere Verfahren nötig sind. Jugend – Arbeit – Perspektiven (JAPs) gemeinnützige GmbH Die JAPs gGmbH ist ein Unternehmen des Kreisjugendring München-Stadt, das sich vorwiegend im Bereich der Übergänge Schule – Beruf engagiert. Da die Trägerzulassung nach der Akkre- ditierungs- und Zulassungsverordnung (AZAV) vorliegt, kann die JAPs gGmbH auch Maßnahmen der Agentur für Arbeit durchführen. Die JAPs gGmbH ist in drei Projekten aktiv: In der überbetrieblichen Malerausbildung bildet das Team seit über 16 Jahren Jugendliche im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcenters im Ausbil- dungsberuf des Malers und Lackierers (m/w) aus. Ab 2018 wird es hier eine zusätzliche Förderung durch das Stadtjugendamt der LH München geben. Das Projekt MoQua motiviert 40 junge Menschen und ermög- licht ihnen Berufsqualifizierung und einen Schulabschluss. Die Maßnahme wird zu 100 Prozent durch die LH München aus Mitteln für die Berufsbezogene Jugendhilfe finanziert und ist in der Maxvorstadt verortet. Ein drittes Projekt ist die Durchführung von Berufsorientierungs- camps für die 7. und 8. Klassen von Münchner Mittelschulen im Auftrag des Staatlichen Schulamts und der Agentur für Arbeit. Dabei werden die jungen Leute jeweils für eine Woche in einem Schullandheim mit Hilfe verschiedener Methoden und Angebote auf den Übergang ins Berufsleben vorbereitet und dazu beraten. Dr. Manuela Sauer stellt dem Kuratorium die Ergebnisse der Jugendbefragung vor. An 60 Lerngruppen und 32 Lernkursen in 22 Freizeitstätten haben 543 Jugendliche teilge- nommen.
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