Aufklärungsbroschüre zu Corona

6 wickeln. Der Verlauf der COVID-19-Erkrankung kann allerdings deutlich schwerer sein als bei einer Grippe. Manche Corona-Patientinnen* und Coro- na-Patienten* müssen für eine lange Dauer künstlich beatmet werden. Vor allem in sogenannten Risikogruppen (z.B. Menschen, die bereits früher eine Lungenkrankheit hatten, einen Herzinfarkt erlitten haben oder an Diabetes leiden) sind schwere und tödliche Verläufe möglich. Trotzdem wird oft behauptet, eine Grippe sei genauso tödlich wie COVID-19. Die Menschen, die das behaupten, beziehen sich auf den Winter 2017/2018, der stärksten Grippesaison seit 30 Jahren. Damals sind schätzungsweise 25.000 Menschen in Deutschland an der Grippe verstorben – eine sehr hohe Zahl im Vergleich zu den Jahren zuvor, als nur wenige hundert Menschen daran gestorben waren. Ein großer Vorteil bei der Bekämpfung einer Grippe ist, dass es schon lange einen wirksamen Impfstoff gibt. Der Impfstoff für Corona musste erst entwi- ckelt werden, und es wird noch einige Zeit dauern, bis alle diejenigen geimpft sind, die das möchten. Aber Corona ist nicht nur auf Grund von schweren Verläufen gefährlicher als eine Grippe, sondern auch auf Grund der Langzeitfolgen, die auch bei Kindern und Jugendlichen immer häufiger auftreten. 6 Medizinisch betrachtet sind weder Grippe noch COVID-19 harmlos. Beide Krankheiten können tödlich enden, beide Krankheit können Langzeitfolgen haben. Um vollständig zu beschreiben, wie gefährlich das Corona-Virus tat- sächlich ist, fehlen noch Daten. Aber schon jetzt zeigt sich: Selbst dann, wenn Betroffene nicht an COVID-19 versterben, zwingen die Spätfolgen sie oft zu einem Leben mit teilweise erheblichen Einschränkungen. 7 6 www.br.de/nachrichten/wissen/post-covid-mehr-corona-spaetfolgen-bei-kindern-und- jugendlichen 7 www.br.de/nachrichten/wissen/faktenfuchs-warum-covid-19-gefaehrlicher-ist-als-grippe 1.6 Warum auch junge Menschen von Corona betroffen sind Eine Infektion mit dem Corona-Virus verläuft bei Kindern und Jugendlichen meist mild oder sogar ohne Anzeichen (Symptome). Solche Symptome kön- nen Schnupfen, Husten oder auch Durchfall sein. Es wird davon ausgegan- gen, dass das Immunsystem von Kindern schneller auf den neuen Erreger reagiert. Trotzdem kann es auch bei Kindern und Jugendlichen zu schweren Verläufen kommen. Vor allem die Kombination aus starkem Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes und/oder weiteren Vorerkrankungen kann auch bei jüngeren Menschen zu tödlichen Verläufen führen. 8 Im Vergleich zu Erwachsenen gibt es deutlich weniger Kinder, die an Corona erkranken. Man geht davon aus, dass es in Wirklichkeit viel mehr infizierte Kinder und Jugendliche gibt. Dies ist aber oft unbemerkt geblieben, weil sie symptomfrei krank waren. Leider können auch symptomfreie Menschen andere Menschen anstecken, die dann vielleicht einen schweren Krankheits- verlauf haben. Das ist eine große Gefahr von Corona. 9 Vor allem über Spätfolgen einer Corona-Infektion ist noch wenig bekannt. Es gibt auch viele jüngere Patientinnen* und Patienten*, die noch lange Zeit nach einer überstandenen Infektion über Spätfolgen, wie zum Beispiel Kon- zentrationsstörungen, schnelle Erschöpfung, Atemnot, Druck in der Brust oder Gliederschmerzen klagen. 10 8 www.tagesschau.de/faktenfinder/coronavirus-kinder-103.html 9 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103904/umfrage/corona-infektionen-covid-19- in-deutschland-nach-altersgruppe/ 10 www.hessenschau.de/gesellschaft/wie-junge-menschen-unter-covid-19-spaetfolgen- leiden,spaetfolgen-bei-jungen-patienten-100.html

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