10 Jahre Junge Kultur

30 Du bist bereits seit dreißig Jahren beim Kreisjugendring tätig – was ist in deinen Augen das Besondere an den Kooperationen der Freizeitstätten mit dem Team Junge Kultur? Die Inhalte der Angebote sind kinder- und jugendgerecht aufgearbeitet und bieten den Teilnehmer*innen Zugang zu Kulturformen, zu denen normalerweise keine Berührungspunkte bestehen. Es ist eine Möglichkeit einer Annäherung zu Inhalten, die auf Entscheidungsfreiheit in einer Projektauswahl beruht, ohne den sonst üblichen Lern- und Schulkontext, der ja zumeist mit Leistungsdruck identifiziert wird. Dabei werden Interessen geweckt oder auch wieder verworfen, was erheblich zur kulturellen Selbstfindung beziehungsweise Orientierung beitragen kann. Die Projekte sind in vielen Fällen der Türöffner für einen Zugang zu einer bisher anders oder gar nicht wahrgenommenen Welt. Wie weckst du dieses Interesse? Sind die jungen Menschen denn leicht zu begeistern? Das hängt immer davon ab, wie der Stoff aufgearbeitet wird und ob bereits Berührungspunkte vorhanden sind. Worin besteht denn die Motivation der teilnehmenden Jugendlichen? Begeisterung ist zweifelsohne immer dann vorhanden, wenn sie in irgendeiner Form von dem Angebot profitieren oder auch Anknüpfungspunkte zum eigenen Ich ausmachen. Experimentierfreudige Jugendliche finden da eher Zugang als Konsolenhocker, und wenn jemand teilnimmt, weil der beste Freund oder die beste Freundin dabei sind, läuft der Zufallsgenerator. Welches Projekt blieb dir nachhaltig in Erinnerung? Wirklich besonders war beispielsweise der Besuch des »LOK-Drum-Kurses« beim Chefschlagwerker der Oper. Hier ist es gelungen, Kinder und Jugendliche in einer Altersspanne von sieben bis 19 Jahren für verschiedene Schlaginstrumente und Abläufe einer Aufführung zu begeistern. Dies lag an der großartigen Darbietung von Claudio Estay, dem es im darauffolgenden Workshop zudem gelang, alle Teilnehmer*innen gleichermaßen und entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten einzubinden. Der abschließende Höhepunkt war die Aufführung einer Samba-Partitur auf der LOK-Weihnachtsfeier. Kulturangebote für Jugendliche sind … … der Zugang zu neuen kulturellen Welten. Sch Ew re i nc cke Die Freizeitstätte LOK Freimann bietet ein vielfältiges Angebot für Kinder und junge Menschen vom Fitnesstraining über Zumba-Unterricht bis hin zu gemeinsamem Kochen und Musikkursen. Mit einem neunköpfigen Team sorgt Eric Schwencke, der seit 2007 diese Einrichtung leitet, hier nicht nur für unbeschwerte Stunden, sondern auch für einen Zugang zu bislang unentdeckten Interessen. »Zugang zu neuen kulturellen Welten« I N T E R V I E W LOK Freimann

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