10 Jahre Junge Kultur

3 Editorial Liebe Leser*innen, wie würde ein Leben ohne Kultur aussehen? Welche Bedeutung hat Kultur für unser Leben, für das Leben von Einzelnen und der Gemeinschaft? Was fehlt, wenn sie weg ist? Und auch: Was würde das eigentlich für junge Menschen bedeuten? Für uns unvorstellbar! So haben wir uns vor 10 Jahren auf den Weg gemacht, um mit unserer Arbeit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihnen bislang unbekannte Zugänge zu Kultur- und Bildungsangeboten mit tradierten und neuen Kulturtechniken zu ermöglichen. Wir wollen Beziehung zu Kunst und Kultur aufbauen und dabei unmittelbare Erfahrungen ermöglichen. Denn für uns gilt: Kulturelle Bildung bedeutet Bildung zur kulturellen Teilhabe, es geht um die Demokratisierung von Kultur, das Leben mit und das Verständnis für Kultur, gleich in welchem Bereich. Diese Form des Zugangs sollte lebensbegleitend für alle Menschen sein. In diesen zehn Jahren hatten natürlich viele gesellschaftspolitische und jugendkulturelle Strömungen Einfluss auf unsere Arbeit – so spiegeln sich die Wirklichkeit und die Lebenswelten der Jugendlichen in unseren Projekten wider. Auch die Künstler*innen und die Kulturinstitutionen, mit denen wir zusammenarbeiten, setzen sich mit diesen Themen auseinander und bieten so Zugänge an. Im Fokus stehen für uns die jungen Menschen: ihre Ideen, ihr eigenes Gestalten, ihr Blick auf Kunst und Kultur, ihre Lebenswelten. Es soll ein Austausch entstehen, ein gemeinsames und wechselseitiges Lernen, geprägt von Neugier und Respekt. Und wir hoffen, dass die Orte, die die Jugendlichen noch nicht kennen, für sie spannend genug sind, um sie entdecken, gestalten und prägen zu wollen. Denn diese Räume, die Kulturinstitutionen, gehören allen, auch und vielleicht gerade den jungen Menschen. Sollten wir in zehn Jahren erneut auf unsere Arbeit zurückblicken, wird sich sicherlich wieder vieles geändert haben und die Corona-Pandemie wird ihren Einfluss auf Kunst und Kultur, Kulturinstitutionen und Künstler*innen und damit auch unsere Arbeit genommen haben. In dieser Broschüre stellen wir Ihnen eine repräsentative Auswahl unserer Projekte vor, und Sie werden auch Stimmen von Jugendlichen, von beteiligten Pädagog*innen, Künstler*innen sowie Kooperationspartner*innen finden. Bei der Befragung der Jugendlichen wollten wir vor allem ergründen, welche individuelle Bedeutung Kulturangebote für sie persönlich haben. Und alle anderen Beteiligten wurden gebeten, folgenden Satz zu vervollständigen: „Kulturangebote für Jugendliche sind …“. Vielleicht haben Sie bereits Ihre Antwort auf diese Frage gefunden. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Blättern und Entdecken. Judith Greil Foto: Kerstin Groh

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