15 Elke Bauer Was steht bei den Projekten mit den Jugendlichen des KJR im Vordergrund? Sich treffen, kennenlernen, zusammen Spaß haben – beim Theatergucken und beim Theatermachen. Dabei ist es uns immer wichtig, dass die Jugendlichen direkten Kontakt zu den künstlerisch Schaffenden und zu den künstlerischen Mitteln des Theaters bekommen. Warum liegt Ihnen das Engagement so am Herzen? Weil wir glauben, dass in der Begegnung und in der Reibung, zu der es unweigerlich kommt, auf beiden Seiten Produktivität und Kreativität freigesetzt wird. Unterschiedliche künstlerische Prägungen treffen da aufeinander, und das ist die Chance, dass etwas Neues entstehen kann. Wenn es dabei erst mal zu Verwirrungen kommt, auf beiden Seiten, ist das großartig! Können denn auch die Profis aus den Projekten etwas mitnehmen? Natürlich – für das Theater und auch für die Einrichtungen des KJR ist das die Chance, sich befragen zu lassen und aus der eigenen Blase herauszukommen. Lassen sich Jugendliche leicht begeistern und wo liegen die berühmten Stolpersteine? Offene Jugendarbeit und strukturierter Theateralltag sind eine Herausforderung für Begegnungen, die dann stattfinden oder eben nicht. Zeitverständnis und Lust auf Kreativität sind eben nicht immer genau zu terminieren und gemachte Verabredungen für Jugendliche nicht immer verbindlich. Dennoch verfolgen Sie und Ihr Haus die Jugendarbeit sehr leidenschaftlich … Für die Kulturelle Bildung an den Kammerspielen ist der Funke in jedem Fall übergesprungen. Wir wollen zukünftig auch einen »Frei-Raum« innerhalb der Kammerspiele etablieren, eine Art Labor, in dem auf alle Mittel und Möglichkeiten des Theaters selbstverantwortet zugegriffen werden kann, um junge Menschen zu unterstützen, eigene künstlerische Wege zu gehen, unabhängig von professionellen Regie-Ideen. Kulturangebote für Jugendliche sind … … ein guter Weg, erwachsen zu werden. Foto: Sandra Singh Münchner Kammerspiele, Künstlerische Bildung Auch mit den Münchner Kammerspielen verbindet das Team Jun- ge Kultur eine enge Partnerschaft. Dass nicht nur Jugendliche von den gemeinsamenProjekten profi- tieren, sondern von ihnen selbst durchaus auch Inspiration für das Theaterhaus ausgeht, erläutert Elke Bauer. Sie realisiert seit 2002 an den Kammerspielen Theaterprojekte mit Kindern, Jugend- lichen und Senior*innen und ent- wickelt dabei verschiedenste Formate für eine aktive Teilhabe an der Kunstform Theater. ist übergesprun gen« »Der Funke I N T E R V I E W
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