K3 No. 5 - Dezember 2022

Dachzeile 26 das kommt | 05 | 2022 Nachhaltigkeit Schwerpunk agierende soziale Bewegung, die sich die Möglichkeiten des Internets konsequent zunutze machte. Und heute; was bleibt – fast vier Jahre nach der ersten Demonstration? 2019 sagten sie, FFF würde die Sommerferien nicht überstehen. 2020 sagten sie, wir würden an Corona zugrunde gehen. Was nun? Beim letzten internationalen Klimastreik im September 2022 kamen in München etwa 10.000 Menschen zusammen. Statt wöchentlichen gibt es nun monatliche Streiks, und auch die Teilnehmendenzahl ist nicht mit der von 2019 zu vergleichen. Unabhängig von Zahlen und Medienpräsenz haben wir uns stark verändert. Es ist nicht vorbei! Von den „naiven“ Jugendlichen, aus denen die Bewegung anfänglich bestand, sind nicht mehr viele dabei. Jung sind wir noch immer, doch inzwischen hat sich die politische Arbeit professionalisiert. Pressemitteilungen werden genaustens überarbeitet, man macht sich Gedanken über Bildgestaltung und Inhalte. FFF – das sind heute nicht nur Demonstrationen. Wir sprechen regelmäßig mit der Politik und setzen uns intensiv mit Studien auseinander. Die gesamte Entwicklung von FFF lässt sich so beschreiben: Der Hype ist vorbei. Das mag zunächst negativ klingen, ist es aber nicht. Denn FFF hat es geschafft, über den Hype hinaus zu bleiben und sich in der politischen Landschaft zu etablieren. Vor drei Jahren war FFF überall. Die Anzahl der jungen Menschen, die regelmäßig auf die Straße gingen, und ihre Medienpräsenz bleiben unübertroffen; nicht zuletzt aufgrund von Social-Media-Plattformen. Dass eine solche Bewegung nicht ewig wird bestehen können, ist klar. Doch Es geht um die Macht der Bilder. Fridays for Future ist noch immer da. Noch immer werden regelmäßig Artikel über uns veröffentlicht, noch immer finden regelmäßig größere und kleinere Aktionen statt, noch immer gibt es tausende junger Menschen, die durch FFF die Möglichkeit zum politischen Aktivismus haben. Fridays for Future ist zur Konstanten im politischen Diskurs geworden, die regelmäßige Aktionen organisiert, politische Hintergrundarbeit leistet und weiterhin eine der wichtigsten Stimmen der Klimabewegung ist – ohne das Momentum von 2019, doch immer noch wirkmächtig. E VA ME T Z aus München, Jahrgang 2004, Schülerin, Aktivistin bei Fridays for Future (München) Gegen Vorurteile und fehlendes Wissen zum Thema Müll in München Erzählt mir keine Müll-Märchen! Manche Behauptungen zum Thema Müllvermeidung und Müllbeseitigung in München halten sich schon seit vielen Jahren. Dabei ist vieles schlicht falsch. Wir bringen ein wenig Klarheit in die Sache. Behauptung: Verschiedenfarbige Flaschen im Lkw werden wieder zusammengeschüttet. � Nein, im Lkw gibt es ein Dreikammer-System, das von außen nicht sichtbar ist. Behauptung: Alle Becher, Dosen, Gläser und Flaschen für die Wertstoffinsel müssen gewaschen werden. � Nicht unbedingt. Wichtiger ist: keine Essensreste, Alufolie von Bechern trennen, Becher nicht stapeln. Behauptung: Restmüll kann nur mit der ständigen Zufuhr von Heizöl verbrennen. � Man braucht Gas, um die Kessel anzuheizen. Danach erzeugt die Verbrennung von Müll sogar Strom und Fernwärme für München. Behauptung: Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) macht hohe Gewinne mit den Müllgebühren. � Nein, der AWM darf als kommunaler Eigenbetrieb keine Gewinne erziehen. Behauptung: Münchner Müll landet auf der Deponie. � Der gesamte Hausmüll wird nach hohen ökologischen Standards entweder recycelt oder verbrannt. Behauptung: Coffee-to-go-Becher sind aus Pappe und können gut recycelt werden. � Das stimmt nicht. Alle Becher sind mit Kunststoff beschichtet und müssen in den Restmüll, da sie nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand recycelt werden könnten. Behauptung: Bioabfall getrennt sammeln ist kompliziert und stinkt. � Der AWM stellt kostenlose Eimer für private Haushalte zur Verfügung und es gibt viele Tipps gegen den Geruch. Behauptung: Der gesammelte Müll von Kunststoffverpackungen wird komplett recycelt. � Nur sortenrein getrennter Kunststoff kann recycelt werden, ein großer Teil der Verpackungen landet in der Verbrennung. Deshalb: Verpackungsmüll vermeiden! Behauptung: Mülltrennung ist sinnlos, denn es werden sowieso alle Abfälle verbrannt. � Nur Restmüll wird verbrannt, wovon aber Energie erzeugt wird. Behauptung: Abfall wird im Müllfahrzeug zusammengeschüttet. � Es wird grundsätzlich nur eine Abfallart mit einem Fahrzeug abgefahren. Quelle: https://www.awm-muenchen.de/epaper/muellmaerchen/ E-Paper/#0 Was passiert eigentlich aus unserem Müll? Bild: Fridays For Future, München, Lukas Schulz Bild: Manfred Richter auf Pixabay

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