K3 No. 3 - Juli 2022

| 03 | 2022 33 50 Jahre Olympia – und die Jugend? Schwerpunkt Günstig wohnen dank Olympia Zweitausendfache Gemeinschaft Aus dem Olympischen Dorf von 1972 ist inzwischen Wohnraum für rund 2.000 Studierende geworden. Robin Skender und Konstantin Herbold, beide im Vorstand des Vereins „Studenten im Olympiazentrum e.V.“ aktiv, können sich keinen besseren (Wohn-)Ort für Studierende vorstellen. Das „Studentenviertel Olympisches Dorf“ wurde nach den Spielen von 1972 aus den ehemaligen Unterkünften der Sportler*innen gestaltet. Seither kamen Hunderttausende in den Genuss von bezahlbarem Wohnraum am Oberwiesenfeld. „Derzeit wartet man etwa ein Jahr auf einen Platz im Olydorf. Unter Erstsemestern wird eine gewisse Zahl von Apartments verlost. Hat man eine Unterkunft ergattert, kann man in der Regel drei, wenn man sich im Dorf engagiert, auch bis zu fünf Jahre bleiben“, weiß Robin. Bei der Bewerbung um einen Wohnheimplatz beim Studentenwerk München kann man eine Präferenz angeben. Für Robin und Konstantin war aber klar: Es soll das Olydorf sein. „Es gibt tolle Sportmöglichkeiten direkt vor der Haustür. Im Dorf selbst findest du einfach alles, was man als Studierender braucht – von Mensa über Ladenpassage, Copyshop, eine Holzwerkstatt oder eine Servicestelle für kaputte Fahrräder, Post- und Bankfiliale bis zur eigenen Imkerei“, sagt Konstantin. Kein Ort für Egomanen Einig sind sich beide vor allem in einem Punkt: Hier wird das Wort Gemeinschaft täglich mit Leben gefüllt. Eine Atmosphäre und eine Lebensform, die sicher als Langzeitwirkung der Olympiade zu deuten ist. Robin: „Im Alltag sind die Spiele von damals vielleicht nicht ganz so präsent. Unser Verein plant aber gerade ein dreitägiges Festival anlässlich dieses runden Geburtstags. Und natürlich stolpert man immer wieder über die Zeit von damals; nicht zuletzt am ‚Erinnerungsort Olympia-Attentat‘.“ Auch Konstantin bestätigt: „Es geht gar nicht anders, als friedlich mit den Bewohner*innen aus so vielen verschiedenen Ländern zusammenzuleben. Für Rassismus ist bei uns kein Platz.“ Die Stadt hätte aus den Wohnungen und Bungalows damals auch Gewinn schlagen können und sie als Eigentum verkaufen. Doch man entschied sich für günstige Unterkünfte für diejenigen, die sich München sonst oft nicht leisten können. Internationalität und Weltoffenheit in über 1.800 Apartments und 23 Wohnungen – bezahlbar, sinnstiftend, gemeinschaftsfördern; München hat in dieser Hinsicht alles richtig gemacht. MAR KO JUNGHÄNE L Was weißt du über die Olympiade in München? » Olympia erinnert an die Olympischen Spiele. » Bei Olympia sind Athleten mit olympischen Geräten. (Hortkinder) „50 Jahre Olympiade in München“ Angebote von Einrichtungen: FEZI Mit den Grundschülerinnen* und Grundschülern* veranstalteten wir einen „Modernen Fünfkampf“; Highlight war das Springreiten. Dafür musste mit Hüpfpferdchen über Bänke und Wassergraben (Foto) gesprungen werden. Es gab sogar mehrere fehlerfreie Ritte, weswegen ein Stechen notwendig war. Für die Teilnahme an der Parade entstand sehr schnell die Idee, das Maskottchen Waldi zu gestalten. Um mit dem meterlangen Maskottchen die Bewegungen üben zu können, gibt es für die Parade vorher eine gemeinsame Übernachtung im FEZI. Allez hopp! Foto: FEZI, KJR München-Stadt dabei. Das Spielhaus in Mini-München bot Kindern Freizeitangebote und die Möglichkeit, langsam in das ausgeklügelte System hineinzuwachsen. Das Café Zappenduster vermittelte zum Beispiel Eindrücke davon, wie blinde oder sehbehinderte Menschen ihren Alltag erleben. Ein Beauty-Salon, ein Märchenerzähler und ein Kinder-Café im Freien nutzten in den darauffolgenden Jahren das Gelände der Werner-vonLinde-Halle und der Event-Arena. In der Holzwerkstatt am Kanalufer konnten Kinder in Gemeinschaftsarbeit an einem Floß bauen, es danach ausprobieren und anderen Kindern gegen MiMüs überlassen. Überhaupt lernten Kinder die Vielfalt des Parks und seine Möglichkeiten zu schätzen. Zum Beispiel auch, um einfach mal dem Trubel zu entkommen und die Fische im Kanal zu beobachten. Inzwischen haben sich räumliche und inhaltliche Veränderungen ergeben. Geblieben ist die Begeisterung, alle zwei Jahre dabei zu sein. E R I KA HE NN IG, Jahrgang 1948 aus Wolfenbüttel, Ausbildung zur Erzieherin, Leiterin Stuttgarter Jugendhaus e.V., Regional- beauftrage des KJR für München West, Kinderbeauftragte des KJR (Schwerpunkt: Umsetzung der UN Kinderrechtekonvention), Mitinitiatorin des Münchner Kinder- und Jugendforums, Mitinitiatorin der Galerie 90 Zum diesjährigen Programm s. S. 23 Was weißt du über die Olympiade in München? » So was wie eine Bühne und die Menschen machen dort Zaubertricks. » Wenn jemand was schön gemacht hat. (Kindergarten)

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