K3 No. 2 - April 2021

| 02 | 2021 29 Rassismus und Diskriminierung Schwerpunkt KiDS = Kinder vor Diskriminierung schützen Hier gibt viele fachliche und methodische Unterstützung und Anre- gungen. ■ https://kids.kinderwelten.net/de/Publikationen/ Vielfalt im Kinderzimmer: Bücher, Spiele und mehr sind hier zu finden ■ https://tebalou.shop Beispiel aus der OKJA: Kreativbretter aus dem ASP Neuhausen ■ z.B. „Tor des Glaubens“ – Kinder malen auf ein Brett, an was sie inständig glauben (das kann Gott … oder aber auch etwas ganz anderes sein. ■ „Willkommens-Bretter“ – Willkommen in vielen Sprachen und „schön, dass Du da bist“ in vielen Sprachen. ■ Plakat mit Handabdrücken und darunter stand, jede/jeder ist hier herzlich willkommen. Als thematischer Einstieg aus dem Spielhaus Sophienstraße: „Das war unfair“ Kinder erzählen Erlebnisse, in denen sie sich unfair behandelt gefühlt haben. Anschließend folgende Fragen: ■ Wie habe ich mich in der Situation gefühlt? ■ Wie habe ich reagiert? ■ Hat jemand etwas getan, wodurch es mir besser ging? ■ Was für Unterstützung hätte ich mir gewünscht? ■ Was kann ich selber tun, wenn ich bei anderen so etwas sehe? Es gibt ein nettes Bilderbuch (auch für Kinder über 6 Jahren, mit Text) zum Thema: „Wie ich Papa die Angst vor Fremden nahm“ von Rafik Schami und Ole Könnecke (Carl Hanser Verlag). K E R S T I N HO F , Jahrgang 1964, Erzieherin, Trainerin für Selbst­ behauptung, Selbstverteidigung und Mediation, zertifizierte Kultur- pädagogin, zertifizierte Systemische Pädagogin, Aufgaben im KJR: Kulturpädagogin in der OKJA, Kinderbeauftragte im KJR Kulturelle Bildung mit, von und für Kinder Aus der Praxis der Antirassismusarbeit: Entwicklung rassismusfreier Haltung Rassismus sichtbar machen Anfangen, sich mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen. Es gibt eine Vielzahl an aktueller Literatur, die sich mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Anbei ein paar Ideen: ■ Buch oder Hörbuch: „Excit Racism“ (Tupoka Ogette) ■ Buch oder Podcast: „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten.“ (Alice Hasters) ■ Bewusst schwarze Perspektiven/PoC-Perspektiven wählen, es gibt ebenfalls zahlreiche gute Fortbildungen zum Thema, z.B. von Phoenix e.V. Phasen im Prozess der Auseinandersetzung mit Rassismus berück- sichtigen Tupoka Ogette schreibt in ihrem Buch „Excit Racism“ über verschie- dene Phasen, die im Kontext der Auseinandersetzung mit dem Thema Sagen, was ist. in der Regel vorkommen. Gefühle wie Betroffenheit, Schuld, Abwehr, Verleugnung, Relativierung sind Teil des Prozesses und zeigen, dass eine Auseinandersetzung stattfindet. Stay strong! ■ Höre Betroffenen zu und sprich selbst weniger. Bringe PoC-Perspek- tiven mit ein. ■ Beschäftige dich erst selbst intensiv mit dem Thema, bevor du an- dere überzeugen willst. Versuche vorsichtig, als „weiße Person“ mit anderen „Weißen“ zum Thema ins Gespräch zu kommen. ■ Wende dich bei Fragen zuerst an das Internet oder Fachliteratur. Schwarze Menschen/PoC sind keine Lexika und nicht automatisch als Stellvertretung für eine gesamte Gruppe zu sehen. ■ Wirf das Konzept „Für mich sind alle Menschen gleich“ über Bord. Es ignoriert unterschiedliche Erfahrungen und strukturelle Ungleich- heit. ■ Benenne rassistische Äußerungen und widersprich ihnen. Alltags- beispiele: „Du hast aber schöne Haare, darf ich die mal anfassen“ oder „Wie ist es in Afrika?“ ■ Sei fehlerfreundlich und nachgiebig mit dir selber im Rahmen der Auseinandersetzung. Bleibe aber am Ball, lerne weiter … Bringe Diversität in den Arbeitsalltag: geh durch die Einrichtung und suche nach Bildern und Aushängen. Wer ist dort abgebildet? Entsprechen die Fotos/Bilder der Zielgruppe? Sind z.B. schwarze Kinder, musli- mische Jugendliche etc. sichtbar? Repräsentationen sind wichtig, um Menschen zu signalisieren: „Du bist normal“ oder „Du bist Teil von uns“ ■ Achte auf diverses Spielmaterial, (schwarze) Puppen und Bücher. Geht eure Bücher durch und achtet darauf, wer abgebildet ist, sind z.B. auch schwarze Kinder Teil der Geschichte? ■ Achtet auf diverse Darstellung in Medien. Zum Beispiel: Welcher Film wird in der Einrichtung gezeigt? Sind schwarze Menschen aus- schließlich in der Rolle von Kriminellen zu sehen oder zeigt der Film beispielsweise auch erfolgreiche junge schwarze Frauen? ■ Förderung von Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund. ■ Schaffe „Safe Spaces“: Menschen brauchen Raum für Mehrheitser- fahrung, Empowerment, Support. Es braucht diverse Vorbilder: You can not be what you can not see! M I R JAM S CHE C K , Jahrgang 1989, Studium Soziale Arbeit B.A.; Systemische Beraterin SG, Zertifikat: Persönlichkeitsbildung im interkulturellen Kontext, Aufgaben im KJR: Pädagogische Mitarbei- terin, seit 2017 Einrichtungsleiterin der LOK Arrival Foto: M alu de Wit, unsplash.com

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