K3 No. 6 - November 2020

6 das kommt | 06 | 2020 das war Vollversammlung online Ganz neue Wege: Die Herbstvollversamm- lung des KJR fand am 17. November coro- nabedingt erstmals online statt. Nachdem die Verantwortlichen lange gehofft und mit einem ambitionierten Hygienekonzept eine Präsenzveranstaltung nur mit Delegierten und ohne Gäste in der Matthäuskirche ge- plant hatten, wurde mit den steigenden Infektionszahlen und dem Lockdown Light klar, dass man auf ein Online-Format um- steigen musste. Der Bayerische Jugendring (BJR) hatte dazu bei seiner Vollversammlung im Oktober die erforderlichen Beschlüsse gefasst, damit ein Online-Format überhaupt satzungskonform ist. Die Abteilung Junges Engagement gab ihr Bestes, baute ein Studio im Café Netzwerk auf, wo es viel Platz und ausreichend Räume für Vorstandsmitglieder, Team und Technik gab. Das Online-Format schreckte niemanden, die Vollversammlung war zu jeder Zeit be- schlussfähig und bei allen Abstimmung waren immer rund hundert Delegierte dabei. Not- wendig wären 72 gewesen. Auch viele Gäste waren online dabei. KJR-Vorsitzende Judith Greil begrüßte die Stadträtinnen Lena Odell und Nimet Gökmenoglu sowie Jugendamts- leiterin Esther Maffei. In ihrem Grußwort bedauerte die Vorsit- zende, dass es diesmal keinen inhaltlichen Teil bei der Vollversammlung geben konnte. Grund war das Thema Finanzen, zu dem not- wendige Beschlüsse gefasst werden mussten, damit der Jugendring handlungsfähig bleibt. Denn bereits die Frühjahrsvollversammlung (FVV) musste wegen der Pandemie abgesagt werden. Greil zitierte die Bundesjugendring- vorsitzende Lisi Meier, die bei einem Hearing im Deutschen Bundestag deutlich gemacht hatte „Jugendarbeit ist systemrelevant“, und berichtete über die vielfältigen Aktivitäten des KJR in den letzten Monaten, die für alle Beteiligten eine große Herausforderung wa- ren. Vieles musste abgesagt werden, manches fand in anderen Formaten statt. Aber deut- lich wurde immer, dass Jugendverbands- arbeit, Offene Kinder- und Jugendarbeit und der KJR anpassungsfähig und für junge Menschen gerade in schwierigen Zeiten ein Anker sind. Und dass die gesetzten Ziele zu unterschiedlichsten Themen auch weiter ver- folgt werden. Egal, ob es dabei um Mobilität, Wohnen oder Klimaschutz geht oder um die Digitalisierungsstrategie im KJR, die schon vor Corona auf der Agenda stand, nun aber deutlich schneller angepackt wird. Die beiden Vorstandsmitglieder Jana Wulf und Ozan Aykac führten souverän und mit Tempo durch die Formalia, der Finanzteil mit Jahresabschluss 2019 (eigentlich ein Punkt aus der ausgefallenen FVV) und Wirtschafts- plan 2021 wurde zügig und in einem neuen Format behandelt, bei dem die Sitzungsleitung mit konkreten Fragen zu einzelnen Haushalts- bereichen wesentliche Informationen für die Delegierten schnell verfügbar machten. Rainer Oster von der Beamtenbundjugend, einer der gewählten Rechnungsprüfer, erklärte sehr anschaulich die Aufgaben der Rechnungs- prüfer*innen, was für viele Delegierte sicher interessant war. Kurz, der Finanzteil war diesmal alles andere als ermüdend. Neben dem Hauptthema Finanzen gab es doch noch etwas anderes: Das Münchner Haus der SchülerInnen e.V. bat um Aufnahme in den KJR und die Delegierten unterstützten den Antrag mit großer Mehrheit. Daniel Gö- gelein und Adina Rath stellten den Verein, der aus dem MünchnerSchülerInnenBüro entstanden ist, vor. Seit fast zehn Jahren ver- suchen (ehemalige) Schüler*innen, Räume für die Arbeit der Schülermitverantwortung (SMV) zu finden. Die Idee fand auch in der Stadtpolitik schnell Unterstützung, aber eine geeignete Räumlichkeit war in München lange nicht zu finden. Jetzt steht die Unter- zeichnung des Mietvertrages kurz bevor und wenn alles gut geht, wird es voraussichtlich ab März 2021 ein Münchner Haus der Schü- lerInnen geben. Und dann gab es noch einen Fast-Abschied. Für Franz Schnitzlbaumer, den langjährigen KJR-Geschäftsführer war es, nach geschätz- ten 50 Vollversammlungen, seine letzte. Er scheidet zum 31. Mai als Geschäftsführer aus. Die designierte Nachfolgerin Claudia Caspari bedankte sich mit dem optisch gleichen Blumenstrauß, mit dem er 1999 als Geschäftsführer begrüßt worden war, und verwies auf ein anstehendes Abschiedsfest im Sommer 2021. Angelika Baumgart-Jena, Öffentlichkeitarbeit, KJR Delegierte trotzen Corona Nach der ausgefallenen Frühjahrsvollversammlung fand die Herbstvollversammlung komplett digital statt. Neben dem Schwerpunkt Finanzen mit unaufschiebbaren Haushaltsbeschlüssen wurde ein neuer Verband aufgenommen – und der oberste KJR-Angestellte (fast) verabschiedet Die letzte Vollversammlung für Geschäftsführer Franz Schnitzlbaumer. Die designierte Nachfolgerin Claudia Caspari überreicht einen Blumenstrauß mit Abstand und Vorsit- zende Judith Greil steuert launige Worte bei Studioatmosphäre im Café Netzwerk

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjk2NDUy