K3 No. 4 - September 2020

4 das kommt | 04 | 2020 das war Spielstadt MINI-MÜNCHEN findet STADT Die Spielstadt Mini-München feierte 2020 ein Jubiläum und eine Premiere: sie fand zum 20. Mal statt und zum ersten Mal dezentral an 40 Spielorten im gesamten Stadtgebiet, verteilt auf vier Mini-München-Stadtteile: WEST, OST, NORD und MITTE. Mini-München trotz Corona Die Veranstalter von Kultur & Spielraum krempelten das Konzept komplett um. So kamen die Kinder dieses Jahr nicht nach Mini-München, sondern Mini-München kam zu den Kindern und dehnte sich auf ganz München aus. Gespielt wurde in Freizeit- stätten und Parks, in Bürgerhäusern und an bedeutsamen öffentlichen Orten. Die Orte in der Stadtmitte übernahmen die Funktionen der jeweiligen echten städ- tischen Institution: Ein Ministerium der Dinge entstand im Stadtmuseum und im Gasteig wurden ein Kino, ein Medienlabor und ein Verlag eingerichtet; die Mini-Mün- chen-Bürgermeister*innen residierten im Rathaus in der Ratstrinkstube und hielten mittels Online-Kommunikation Kontakt zu ihren Stadtrats-Kolleginnen und -Kollegen in den Stadtteilen. Einmal in der Woche zogen die jungen Politiker*innen sogar für eine Stadtversammlung im Großen Sitzungssaal des Rathauses ein. „Mini-München findet STADT“ wurde sehr gut angenommen – mit Schlangen vor den Spielorten bot sich vom ersten Tag an ein gewohntes Bild, auch wenn die Abstände in diesem Jahr größer waren. Nach der langen Zeit des Zuhausebleibens wurden Kinder endlich wieder sichtbar und spürbar als junge Einwohner*innen mit eigenen Bedürfnissen, Ideen und Vorstellungen und brachten Leben in die Stadt. Bürgermeisterin Verena Dietl zeigte bei der Eröffnung der Spielstadt ihre Freude darüber, „dass Mini-München in dieser außergewöhn- lichen Zeit nicht ausfallen muss, sondern im Jubiläumsjahr in neuer Form zum Mitmachen offensteht!“ Auch die Kinder signalisierten während der drei Wochen immer wieder, wie wichtig es ihnen ist, dass ihre Spielstadt trotz Corona stattfindet. Nachdem ihre Lern- und Spielorte eine sehr lange Zeit geschlossen gewesen wa- ren und sie ihre Freundinnen* und Freunde* im Frühjahr nicht mehr hatten sehen können, war Mini-München die Gelegenheit, andere Kinder zu treffen, gemeinsame Aktionen zu planen und in der ganzen Stadt zu spielen. Mit der besonderen Situation gingen die Kinder sehr verantwortungsvoll um und halfen mit, die erforderlichen Hygieneregeln einzuhalten. Mini-München digital Die von ehemaligen Mini-Münchnern mit viel Leidenschaft entwickelte Online-Platt- form, das Telefonsystem und die Kurier- dienste sorgten dafür, dass trotz der Distanz zwischen den 40 Spielorten Kommunikation, Austausch und Warentransport funktio- nierten, Informationen ihre Runde durch die Stadt machten und ein eigenes Stadtleben der Kinder entstand. Die Online-Plattform gewährleistete zum einen die Kontaktverfolgung im Falle einer Covid-19-Infektion und zum anderen die digitale Verwaltung der Arbeits- und Stu- dienplätze sowie Online-Banking. Darüber hinaus konnten so alle Kinder – auch die, die nicht mobil waren – mitbekommen, was in den anderen Stadtteilen lief. Nach jedem Spielstadttag nutzten die Bürger*innen die Gelegenheit, die Stadtzeitung MiMüz online Drei außergewöhnliche Ferien Mini-München hat sich zu seinem Jubiläum neu erfun- den. 13.000 Kinder füllten die erste dezentral organi- sierte Spielstadt mit Leben und Ideen. In 100 Betrie- ben an 40 Orten in München erwirtschafteten sie über 300.000 MiMüs, studierten, bauten Häuser, wählten, unternahmen Reisen und vieles mehr

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