K3 No. 4 - September 2020
| 04 | 2020 23 Alles anders. Oder? Jugendarbeit in Corona-Zeiten Schwerpunkt Jedes Kind muss um diese Schutzanker wissen. Sexuelle Gewalt ist ein Grundrisiko in unserer Gesellschaft, verstärkt in Corona-Zeiten. Dem muss adäquat begegnet werden. Wir Erwachsenen tragen dafür die Verantwortung. Doris Krusche, Kostbar e.V. – Nein zu sexueller Gewalt Anlaufstellen und Informationen ■ Nummer gegen Kummer: 116 111, Mo–Sa 14–20 Uhr und Mo, Mi, Do 10–12Uhr www.nummergegenkummer.de (auch per Chat und Mail erreichbar) ■ Hilfetelefon Sexueller Missbrauch: 0800 22 55 530, Mo, Mi, Fr 9–14 Uhr, Di und Do 15–20Uhr ■ Für Kinder und Jugendliche: www.save-me-online.de ■ www.jugendnotmail.de ■ www.hilfetelefon-missbrauch.de ■ www.jmd4you.de ■ https://sofahopper.de ■ https://jugend.bke-beratung.de/views/home/index.html Jugendverbandsarbeit in Corona-Zeiten Pfadfinden im Ausnahmezustand Das Zeltlager und der Hajk* stehen jedes Jahr im Fokus der Auf- merksamkeit bei den Kindern und Jugendlichen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Ausbildung während Corona Da tut sich was Viele Auszubildende müssen sich allein durchkämpfen – in ihren Ausbildungsbetrieben und erst recht während des Lockdowns. Be- ratung und Unterstützung finden sie bei azuro, dem Ausbildungs- & Zukunftsbüro. Im Malerprojekt beschäftigt der Kreisjugendring München-Stadt selbst Auszubildende. Wie erlebten azuro und das Malerprojekt die vergangenen Monate? azuro Die Bedarfe der Auszubildenden haben sich während der Corona-Krise verändert. So war in der Zeit des Lockdowns eine deutliche Verunsi- cherung zu spüren, viele Fragen blieben zunächst unbeantwortet: Darf mich mein Betrieb einfach auf Kurzarbeit setzen oder kündigen? Mein Betrieb nimmt Schutzmaßnahme nicht ernst, was kann ich tun? Ich soll jetzt Sachen machen, die nichts mit meiner Ausbildung zu tun haben, muss ich das? Als die Arbeit in den Betrieben wieder aufgenommen wurde, kamen unter anderem die Themen Arbeitszeit und Jugendarbeitsschutz unter den Auszubildenden oft zur Sprache. So müssen Auszubildende zum Beispiel im Friseurhandwerk oder im Einzelhandel sechs Tage in der Pfandfinderinnen und Pfadfinder sind meist draußen unterwegs – gute Voraussetzungen, um mit den Corona-Beschränkungen fertig zu werden. Die erste Übernachtung im Schwarzzelt auf einer Bauernwiese und die erste Wanderung mit der Gruppe wird wohl niemand unter unseren Pfadfinderinnen und Pfadfindern je vergessen. „Gemeinsam unterwegs“ sein – ein Kernelement der pfadfinderischen Pädagogik. Doch was, wenn auf einmal das Highlight jedes Sommers in Frage gestellt wird? Dürfen wir in diesen besonders herausfordernden Zeiten überhaupt wegfahren? Wenn ja – ist es in Anbetracht einer weltweiten Pandemie auch geboten wegzufahren? Fakt ist, dass Vorsicht walten muss und die Lager nicht dieselben sein können wie zuvor. Not macht erfinderisch und so wurden frei nach dem Prinzip „lear- ning by doing“ aus Zeltlagern mit dem ganzen Stamm Hajks mit der Kleingruppe oder Tagesaktionen im Freien. So können die Abstände eingehalten und kontrolliert werden. Ob Postenläufe für Einzelper- sonen, komplett virtuelle Sommerlager oder digitale Schnitzeljagden: Wichtig ist, dass man überhaupt etwas für die Kinder und Jugendlichen anbietet, die in den letzten Monaten auf so viel verzichten mussten. Auf der Austauschplattform www.scoutingneverstops.de können sich Leiterinnen und Leiter bundesweit Inspirationen für virtuelle Aktionen holen und selbst Ideen hochladen. So bleibt man vernetzt und kann sich gegenseitig unterstützen. Maximilian Margreiter, DPSG » Meine liebe Emmy und ich machen einfach das Beste aus dieser tierisch verrückten Situati- on, einfach mal auf dem Sofa faulenzen. Anna, 12 Jahre Foto: DPSG *gemeinsame Wanderung mit Übernachtung
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