K3 No. 4 - September 2020

15 das kommt | 04 | 2020 das war 75 Jahre KJR Harte Schnitte, neue Schritte Kindervilla Theresia eröffnet als erste große Kindertageseinrichtung des KJR Nicht höher als die Frauenkirche: Ein Bürgerentscheid begrenzt Neubauten in München auf 100 Meter Höhe Mit Elke Geweniger wählt die Vollversammlung erstmals eine Frau zur Vorsitzenden Die Aubinger Tenne eröffnet als 48. Einrichtung des KJR Mit dem RIVA NORD und dem Kinder- und Jugendtreff Schäferwiese eröffnet der KJR zwei neue, kleinere Freizeitstätten Die LOK Freimann eröffnet in zwei Eisenbahnwaggons und einem Pavillon Die Färberei eröffnet und wird das Zentrum der HipHop- und Graffitikultur der Stadt Das erste KJR-Open Air findet auf dem Königsplatz statt OB Christian Ude eröffnet das Café Netzwerk in der Luisenstraße Der KJR-Haushalt beträgt fast 27 Millionen Mark, die Zahl der Mitarbeitenden rund 400 Der neue Freizeitstättenvertrag tritt in Kraft und umfasst 42 Einrichtungen Die Herbstvollversammlung des KJR beschließt eine „Quote von mindestens 4 Frauen und 4 Männern für die Besetzung des Vorstandes“ Mit der „Aktion ‘94 – Faschos müssen draußen bleiben“ ruft der KJR junge Menschen auf, zu wählen – und das nicht rechtsextrem Das Jugendübernachtungscamp Kapuzinerhölzl „The Tent“ zählt 19.874 Übernachtungen, die Nacht kostet sieben Mark „Arbeit mit Kindern – Kinder melden sich zu Wort“ ist das KJR-Jahresthema Die Feierlichkeiten sind zwar wegen Corona verschoben, doch der KJR hat im Dezember Geburtstag – seinen 75. Diesem Jubiläum wid- met der K3 in jeder Ausgabe 2020 eine eigene Rubrik mit Highlights und Wegmarken aus der Geschichte des KJR. 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980 1979 1978 1977 1976 1975 1974 1973 1972 1971 1970 1969 1968 1967 1966 1965 1964 1963 1962 1961 1960 1959 1958 1957 1956 1955 1954 1953 1952 1951 1950 1949 1948 1947 1946 1945 1944 1943 1943 1943 1942 1941 Wie sich die Welt nach dem Fall der Mauer verändert, zeigt sich auch im Kleinen: Im Jugendübernachtungscamp Kapuzinerhölzl kommt die Mehrzahl der jugendlichen Rucksackreisenden nicht mehr aus den USA, sondern aus Polen. Die Jahre nach der Wende sind auch für den KJR Zeiten des Umbruchs. 1993 stehen die Verhandlungen mit der Stadt über einen neuen Freizeitstättenvertrag im Zeichen sehr knapper Kassen der Kommune. Der KJR muss in der Offenen Ju- gendarbeit 830.000 Mark und in der Jugendverbandsarbeit 100.000 Mark einsparen. Aus heutiger Sicht ist diese Sparrunde klein, knapp zehn Jahre später bezeichnet der Vorsitzende Christian Müller das Jahr 2002 als „eines der schwierigsten in der über 50-jährigen Ge- schichte“ des KJR. Bis Ende 2004 muss er knapp ein Viertel seines Haushaltes einsparen, ein harter Einschnitt. Das geht nicht ohne betriebsbedingte Kündigungen, im Schnitt verliert jede Freizeitstätte eine pädagogische Vollzeitstelle. Es gibt in der Zeit um die Jahrtausendwende jedoch auch viele positive und zukunftsweisende Schritte. 1995 entsteht die Fachstelle für interkulturelle Arbeit, 1998 wird der KJR mit dem Projekt JAPs (Jugend - Arbeit - Perspektiven) zu einem ernstzunehmenden Träger der berufsbezogenen Jugendarbeit. Im gleichen Jahr macht der KJR öffentlich Kinderarmut in München zum Thema und gründet das Spendenprojekt Hilfe für Kids. 2000 legt er mit vielen Jugendverbänden eine bundesweit ein- zigartige Kampagne zur Einbürgerung auf. Er informiert zum neuen Staatsbürgerschaftsrecht und motiviert Menschen mit Migrations- hintergrund, ihren Kindern die deutsche Staatsbürgerschaft zu ermöglichen. 2002 nimmt die Fachstelle ebs (erleben + begegnen + solidarisieren) ihre Arbeit auf und öffnet die Freizeitstätten und Angebote des KJR zunehmend für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Nach sieben Jahren ohne Neueröffnungen ist der Jugendtreff AKKU 1996 die erste einer ganzen Reihe neuer Freizeitstätten. 1997 folgt das Café Netzwerk als erste medienpädagogische Einrichtung, 1999 die Färberei, die zum Hotspot der HipHop- und Graffitikultur wird, 2000 die LOK Freimann und 2001 das RIVA NORD, das Come IN (Nachfolgeeinrichtung vom Freizeitforum Neuperlach) und der Kinder- und Jugendtreff Schäferwiese, 2002 die Aubinger Tenne. Einen großen Schritt geht der KJR 2005 und wird Träger von Kin- dertageseinrichtungen. Die erste, die er im Auftrag der Stadt betreibt, ist die Kindervilla Theresia im Neubaugebiet an der Alten Messe. 75 Jahre KJR München-Stadt OB Christian Ude eröffnet 1997 das Café Netzwerk, die erste medienpädagogische Einrichtung des KJR

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